Zuheimat beleuchtet anhand von Sprache, Fotografie und Musik die individuellen Spannungsfelder, welche sich bei der Gegenüberstellung der Begriffe Heimat und Zuhause offenbaren.
Die musikalischen Aufnahmen des Projektes fanden im Frühjahr 2012 in einem alten, ehemaligen Schulhaus statt; in genau jenem Klassenzimmer, in welchem meine Mutter sowie meine Großmutter einst unterrichtet wurden.
Ohne ins Vogelfrei-Spirituelle abdriften zu wollen, beschäftigte mich die Frage, ob sich im Klassenzimmer etwas befindet mag, das ich unbewusst aufnehme und musikalisch übersetzen kann? Was hat sich vielleicht in die Ecken des Zimmers verkrochen und eingenistet; was an Erinnerung und emotionalisierten Gedanken? Gibt es das, gibt es derlei im Raum gespeicherte Signale, die sich aussenden und im Sog der genealogischen, familiären Beziehung akustisch abtasten lassen – gerade dann, wenn ohnehin alles nur aus Schwingungen und Frequenzen besteht?
In der Heimat fotografisch begleitet von Manuel Zin sahen sich die musikalischen Ideen erweitert und in Szene gesetzt von der Hamburger Fotografin Melanie Schoenmakers, die mit mir gemeinsam durch Hamburg streifte und Orte aufsuchte, die mir zum damaligen Zeitpunkt ein Zuhause widerspiegelten. Aus diesen musikalischen und fotografischen »Hinweisen« entstand Zuheimat.