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Warum will ich überhaupt verschwinden?
Regnet es zu viel?
Ich frag nach dem Verschwinden,
frag mich ganz banal wohin?
Oder bin ich schon verschwunden?
Vielleicht auch mittendrin?
Oder ist im Grunde das Verschwinden
ganz einfach nur der Zustand,
der ich bin?
2
Die Frage nach Leben entzückt den Tod,
die Frage nach ihm selbst entrückt das Leben,
wirft es aus der Spur,
dem Spagat zu sein
zwischen Existenz und Glaube nach Lebendigkeit.
3
Ist es tatsächlich ein Wohin
oder nicht viel eher ein Woher?
Ich vermute schwer,
daher der Verkehr
auf den Straßen des Verzehrs
nach mehr und immer mehr
4
Mehr als genug vorhanden
Für eine Wiederkehr
5
Ein Kommen ist kein Gehen
Es ist ein Geschehen
Ein Geschehenwerden
Ein vom Himmel gefallener Sturm
Der wütet – und nicht weiß, warum
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Warum soll ich glauben?
Warum soll ich wissen?
Ist es denn nicht mehr als das?
Ein Vermuten?
Darf ich nicht vermuten?
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Und doch …
Wir hängen an Statuten
Statuen des versprochenen Glücks
Polieren ihre steifen Glieder
Und sehen uns von deren Unbeweglichkeit zerdrückt
Huldigen der Ahnung und nennen sie Fakt
Ein Faktotum des immer selben Akts
Der Szenen schreit
Und schreit mich an
Auch dich
Verschwinde
Verschwinde
Ehe du in Gefahr gerätst,
zu behaupten,
ungewollt hierher gekommen zu sein
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Ich schleich davon
Und bin gar nicht da
Versuche es nur immer zu
Immer zu
Immer zu
Immer zu
Immer zu,
da zu sein
Lad mich sogar selber ein
Verschmäh das Fleisch
Und lieb das Schwein
In Moral gegart
Ethisch blanchiert
Weiß
Als schwarz garniert
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Von den Alpen träume ich
Ersehne mir die Berge
Doch der Alb vergiftet meine Meere,
flüssig bin ich
so wellt er sich in Traurigkeit
und überflutet
meine Sphären der Vernunft
lässt Gefühle von den Dächern hageln
wirft sie rücksichtslos hinab
Sie zerschmettern mir den Tag;
viel zu früh,
steckt er doch noch mitten in der Nacht
schält sich langsam
nur ganz langsam
aus ihren dunklen Stunden in die Dämmerung.
Nie lässt er die Hüllen gänzlich fallen
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So bleibt der Nebel
Bleibt der Dunst
der schläfrige Blick
die Müdigkeit
die Sehnsucht
das Vermissen
es bleibt im Zurück
es bleibt im Wunsch;
im Verschwinden
streitet es mit dem Vergessen
Viel mehr als Wahrheit will es dies,
denn Wahrheit will es fressen
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Und ich gleite hinab
Hast du mich gesehen?
Ich denke, nicht
Ich denke nicht!
Ich hab noch nie gedacht
Und doch viel zu viele Gedanken gemacht
Da stehen sie nun
Unzureichend ausbalanciert
Unruhig
Warten auf Befehle
Und sind doch längst schon verfehlt
Möchten marschieren
Nach vorne weg
Hin zur Front
Martialisch unaufgeschreckt
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Ohne Ahnung, glauben sie zu wissen,
schauen tollwütig mit starrem Blick,
drehen sich nicht mehr um,
und seh’n sich doch umzingelt
von allmächtiger Erinnerung
So liegen sie doch längst weit hinten;
können niemals das erreichen,
was ich nicht bin
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Kaskaden-Träumer
Stufen-geleiteter Schreck
Nimm die Sprossen,
ich zieh die Leiter weg!
Das Ende des Nervs
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Die Information vergeht
Verfehlt den Alltag
Und spitzt die erwartete Gewöhnlichkeit
Sticht in mein Herz
Mein Seelenkleid
Zerrissen wirkt es
Zerrissen ist der Schein
Keine Leuchtfeuer
Nur verblasste Firnis
Vergilbter Schatten
Rot-umwandertes Blau
rastet im Grünen
Ich hoffe,
es lädt mich zum Frühstück ein
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Und doch weiß ich viel eher,
wir entschwinden der Zeit,
was nützt also, auf sie zu warten?
Wir fallen aus den Rahmen
und bauen neue: immer das Gleiche
Braucht es dieses Wechselbalg?
Moses, halte die Sühne!
Gehörnter selber Schein
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Entschuldige,
es ist nur Geschichte
Ich möchte nichts verdichten,
was keine Masse hat
Es fällt hinab
Auch wenn es weit,
weit droben hängt;
weit über dem Himmelszelt
und somit kaum bemerkt nach unten fällt
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Es flieht in die Quadranten
Zu roten Riesen
Es flieht vor weißen Zwergen
Und schleicht in den Pulsar
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Mein Puls pocht
Mein Herz schlägt
Mein Kopf trägt
Meine Hand tastet
Mein Auge weicht
Meine Lippen reden
Die Zunge bleibt
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Ich berichte vom Verschwinden
und bin noch nie gewesen,
war noch niemals dort
Ich rede vom Verschwinden
Und vergesse,
während ich dabei bin, ihn zu suchen,
diesen einen Ort
War ich, obgleich ganz ungewesen, doch schon da gewesen,
will ich deswegen fort?
Doch wessen Wesen ist’s gewesen,
das mich so unnachgiebig macht?
War’s gar nur Einbildung,
nur ein waghalsiger Akrobat
meiner undetailierten Sinne?
Nur zirkushafte Nacht?
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Oh Zauberer, erhör mich,
ich sag dir, gib gut Acht
verstehe und zerstör mich,
in mir gebiert sich Tag
Lass den Direktor rufen,
frag um Rat, den Clown
Fahr mit dem Einrad ganz am Rande der Manege
Und erzähl mir meinen Traum
Ich will fast alles glauben,
was du mir zu berichten hast;
du schmücktest weiland,
nun kleide die Erzählung
als Erklärung
Doch lass den Hasen im Zylinder
Klischierte Thesen spar mir aus
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Schwing den Stab und lass die Sprüche
Nimm die Worte und entreiße ihnen allen Sinn
Stifte Wahrheit, schenk mir Zuspruch
Ich hör gut hin
Zeig dir beide Ohren
Lass dich prüfen, dass sie sauber sind
Bin ganz tief ins Wasser eingetaucht
Ganz, ganz tief
Sodass mich niemand mehr rufen hörte
Habe Luftblasen getürmt
Fast wie Babel
Habe alle Sprachen verloren
Doch tausend gleiche Worte d’raus gewonnen,
die sich nur nicht mehr verstehen
Hab nicht mehr geatmet
Einfach aufgehört
Wollt’s erst gar nicht mehr versuchen
Doch dann hat’s mich gestört
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Bin an Land gegangen
Hab gedacht
Vielleicht lauf ich einfach nur am Strand entlang
Hab den Wald links liegen lassen
Und die Steppe aufgesucht
Ziemlich heiß war’s mir gewesen
Und die leeren Wüsten waren mir ein Graus
So hab ich Äcker mir bestellt
Als ich auf feuchten Boden trat
zog mich an und wieder aus
Hab mich oft, viel zu oft alsdann gestritten,
wusste nicht welch Zustand besser sei?
Dann wurd’s wieder kalt, ganz kalt – von innen
und Kleider schützten mich nicht mehr.
Wollt ich doch nur,
dass sie mich schicken
Und ich begann zu bitten
Und hab gar nicht mehr gewusst wofür